Stellungnahme der SPD zur Bürgermeisterwahl

Die anstehende Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Sylt findet unter außergewöhnlichen Umständen statt. Ein Wahlkampf im herkömmlichen Sinne kann unter den Corona-bedingten Einschränkungen nicht durchgeführt werden. Welche negativen Folgen das für die politische Meinungsbildung hat, musste die Sylter SPD schmerzlich erfahren. Mögliche Kandidaten, die mit dem Vorstand und der Fraktion der Insel-Sozialdemokraten in Kontakt standen und deren Bewerbung  von der SPD hätte unterstützt werden können, zogen nach Abwägung der nur geringen Chancen für die nötigen Wahlkampfkontakte zu den Bürgerinnen und Bürger ihre ins Auge gefassten Bewerbungen zurück.

Da so kein Kandidat, der glaubwürdig die Ideen und Vorstellungen der Sylter Sozialdemokraten repräsentiert, ins Rennen um den Posten des Bürgermeisters gehen kann, spricht die SPD der Gemeinde Sylt ausdrücklich keine Empfehlung für einen der zur Wahl stehenden Kandidaten aus.

Bei den Bewerbern, die aus den Fraktionen der Sylter Gemeindevertretung stammen, sollte die politische Linie der vergangenen Jahre ein starkes Argument bei der Wahlentscheidung sein. Man muss sich in Erinnerung rufen, dass besonders die Christdemokraten bei den Entscheidungen zum „Amtsmodell“, zur Regelung für den Erhalt von Dauerwohnungen oder zur nötigen Rathauszentralisierung vehement konträre Positionen zur Haltung der Sozialdemokraten vertreten haben. Vorstand und Fraktion der SPD in der Gemeinde Sylt warnen auch davor, dass nicht ein Meer an teuren Plakaten, Videobotschaften und Hochglanzbroschüren wahlentscheidend sein sollten, sondern schlüssige Argumente und Positionen.

Der Wahlkampf-Einsatz der Ex-Bürgermeisterin, die schon seit vielen Jahren nicht mehr auf Sylt lebt, ist in diesem Kontext eine peinliche und unwürdige Aktion.

Selbstverständlich rufen die Sozialdemokraten dazu auf, sich trotz des Corona-bedingt eingeschränkten Wahlkampfes und der so erschwerten Meinungsbildung an der Wahl zu beteiligen.