Auf die lange Bank geschoben

Verhindert wurde die Diskussion über den Antrag der SPD und auch einen Erweiterungsantrag der Insulaner, die ausdrücklich die Initiative der Sozialdemokraten begrüßten, durch einen Vorstoß der CDU-Fraktion  Deren Antrag wurde in der Gemeindevertretung ganz plötzlich aus dem Ärmel gezaubert, die anderen Fraktionen hatten keine Zeit, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen .

Der Bürgervorsteher (CDU) berief sich auf die Geschäftsordnung, als er den für alle anderen Fraktionen überraschenden Antrag als den weitestgehenden einstufte. Somit erhielt die CDU-Forderung, eine Gesprächskreis wiederzubeleben und mit den Amtsgemeinden Kontakt aufzunehmen, Vorrang vor den konkreten Anträgen von SPD und Insulanern.

Die größte Fraktion (CDU) und ihre Anhänger nutzten bei der Abstimmung über den kurzen Antrag ihre Mehrheit, um letztendlich den Startschuss für die Planung eines dringend benötigten Pflegeheimes buchstäblich auf die lange Bank zu schieben. Eine Gesprächsrunde ersetzt ein mögliches Planungsteam. Nun können sich Pflegebedürftige auf der „langen Bank“ ausruhen, wenn sie auf den Umzug zum Pflegeheim auf dem Festland warten. Das war kein guter Tag für die Seniorinnen und Senioren der Insel. Es drängt sich der Eindruck auf, dass ihr Anliegen für eine politische Machtdemonstration missbraucht wurde.

Nach der Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag (25.9.) ergeben sich auch einige lokalpolitische Fragen: Warum veröffentlichte die CDU ihren Antrag erst, nachdem die SPD den seit dem 10.9. vorliegenden SPD-Antrag begründete? Warum lag keinem Mitglied der Gemeindevertretung dieser Gegenantrag als Tischvorlage vor? (Der Bürgervorsteher beklagte sich in diesem Zusammenhang, dass ihn der Antrag der Insulaner erst um 16.11 Uhr vor der Sitzung erreicht habe. Der Insulaner-Antrag wurde als Tischvorlage allen GV-Mitgliedern zugänglich gemacht.) Warum wurde der Bürgervorsteher (CDU) so überrascht von diesem CDU-Antrag? Warum bewertete er den CDU-Antrag als weiterführenden Antrag, der nach Geschäftsordnung zuerst zu beraten ist?  Warum soll die Bildung eines Gesprächskreises weiterführender sein, als die Planung eines Pflegeheimes unter Beteiligung eben dieses Gesprächskreises?

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