Jetzt kommen die betroffen Anwohner zu Wort 

Sylter SPD begrüßt die Einwohnerversammlung zum Westküsten-Radweg

Bis zum Sommer letzten Jahres schlugen die Diskussionen um die Trassenführung des geplanten Westküsten-Radweges hohe Wellen. Viele Bürger im Norden Westerlands beschwerten sich darüber, dass die von der SPD vorgeschlagene Lösung für den Radweg in Höhe des Lornsenweges mit den Stimmen von CDU und Grünen in der Gemeindevertretung abgelehnt wurde. Nach mehreren Corona-bedingten Verschiebungen sollen jetzt endlich die Bürger zu Wort kommen. Die Sylter SPD begrüßt es ausdrücklich, dass jetzt zu einer Einwohnerversammlung am 9. Juni um 18 Uhr in den Friesensaal in Keitum eingeladen wird.

Bei dieser Gelegenheit können dich die Einwohner Westerlands Gehör verschaffen, die bisher schon mehrere Hundert Unterschriften gegen die von der Gemeindevertretung bevorzugten Trassenführung im Bereich des Lornsenweges gesammelt haben. Unterstützt von der SPD fordern sie, dass die bis zu vier Meter breite Fahrradtrasse nicht auf den viel genutzten Fußgängerweg verlegt wird. „Da soll der Fußweg, auf dem sich jetzt Senioren und Familien sicher bewegen können, zu einer schnurgeraden Radstraße umgebaut werden, die geradezu zum Schnellfahren einlädt“, begründet SPD Gemeindevertreter Eberhard Eberle, der selbst seit gut 75 Jahren mit dem Rad auf der Insel unterwegs ist, den Bürgerprotest, den die Sozialdemokraten ausdrücklich unterstützen.

Thema der Einwohnerversammlung, zu der Bürgervorsteher Frank Zahel einlädt, soll aber die gesamte Streckenführung des für die Westküste der Insel geplanten Radweges sein. Die Sylter Sozialdemokraten mahnen angesichts der problematischen Verkehrsführung durch Westerland und der angedachten Breite der Radwege zu Augenmaß. „Wir begrüßen ausdrücklich das Ziel, möglichst viel Verkehr vom Auto auf das umweltfreundliche Fahrrad zu verlagern. So fordern wir ein Gesamt-Verkehrskonzept, in dem unter anderem die Einrichtung von Fahrradstraßen und die Einführung von Tempo-30 im gesamten Gemeindegebiet ermöglicht werden“, betonen SPD-Gemeindevertreter Gerd Nielsen und der Ortsvereinsvorsitzende Peter Marnitz. Was aber nach Ansicht der Sylter Sozialdemokraten dringend noch einmal überprüft werden muss, ist die in einigen Bereichen vorgesehene Trassenbreite von acht Metern. „Wir sind eine Urlaubsregion und brauchen keine Rad-Autobahnen. Hier sind viele Kurgäste unterwegs, die gemütlich mit dem Rad die Landschaft erkunden wollen. Da wird gerollt und nicht gerast“, bekräftigt  Eberhard Eberle die Haltung der Sylter SPD. Bei solchen Trassenbreiten sei auch der Eingriff in die Natur nicht zu vertreten: „Wir wollen ja schließlich etwas für die Umwelt tun und nicht die Landschaft zerstören!“

Die Sylter Sozialdemokraten hoffen, dass möglichst viele an der Sylter Entwicklung interessierte Bürgerinnen und Bürger für eine lebendige Diskussion im Friesensaal sorgen.

Eberhard Eberle am Lornsenweg, der zu einer vier Meter breiten Rad-Schnellstrecke umgebaut werden soll.